Stadt Ehingen

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Leitbild Klimaschutz und Energie in der Großen Kreisstadt Ehingen (Donau)

Die Energiewende zwingt zum Umdenken. Nicht nur Bund, Länder sondern auch Kommunen stehen vor der großen Herausforderung, die Energiewende vor dem Hintergrund übergeordneter Energieeffizienz- und Klimaschutzziele umzusetzen. Auch in Ehingen ist die Notwendigkeit zur Energieeinsparung und Ressourceneffizienz unumstritten gewesen. Nicht ganz einfach gestaltet sich oftmals die Festlegung auf konkrete Ziele sowie die Verständigung über die „richtigen“ Strategien und Maßnahmen 

Mit Bürgerbeteiligung zum Leitbild

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 19. September 2013 das von Bürgerschaft und Unternehmen erarbeitete Ehinger Energieleitbild einstimmig beschlossen.
So hat sich das Gremium festgelegt, wie zukünftiges Handeln im Bereich Klimaschutz und Energie in Ehingen aussehen soll. Gleichzeitig werden das vielfältige bürgerschaftliche Engagement und die Aktivitäten der Verwaltung in effektives Handeln überführt. Damit hat sich der Gemeinderat aber auch entschlossen, im Leitbild enthaltene Maßnahmen und Projekte fortzuführen, weiter auszuarbeiten oder anzustoßen. Mit der Verabschiedung des Leitbilds fand eine Zäsur in dem im Oktober 2012 gestarteten mehrstufigen Prozess mit einer umfangreichen Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, der Lokalen Agenda und örtlichen Unternehmen bei der Erarbeitung des Leitbilds statt.
Gleichwohl betonte Oberbürgermeister Alexander Baumann in der Gemeinderatssitzung, dass sich alle Beteiligten, auch die Stadt, am Leitbild messen lassen müssen. So schlug er vor, das Leitbild alle zwei Jahre auf seine Aktualität hin zu prüfen und gegebenenfalls zu ergänzen. Im vierjährigen Turnus soll das Leitbild mit Beteiligung der Bürgerschaft, Lokaler Agenda und weiteren Interessierten geprüft und bei Bedarf aktualisiert werden.

Stationen auf dem Weg zum Leitbild

Im September 2012 stimmte der Gemeinderat einstimmig nicht nur der Zusammensetzung des zehnköpfigen Lenkungsausschusses zu, der den Leitbildprozess mitgestalten und das Projekt begleiten soll, sondern auch einer umfangreichen Bürgerbeteiligung auf dem Weg hin zu einem Leitbild. Bereits im Oktober waren alle Interessierten eingeladen, an der Auftaktveranstaltung zur Energiezukunft Ehingen in der Lindenhalle teilzunehmen. Bei vielen konnte das Bewusstsein und das Interesse geweckt werden, sich aktiv mit einzubringen und gemeinsam Konzepte zur erarbeiten und mit allen am Prozess beteiligten gleichberechtigt zu diskutieren.

Bürgerwerkstatt

So stieß die Bürgerwerkstatt im November 2012 zu den Themenfeldern „regenerative Energieerzeugung vor Ort“, „energieeffiziente Orts- und Quartiersentwicklung“ und „Formen der Bürgerbeteiligung“ auf großes Interesse. In verschiedenen Workshops wurde diskutiert und erste Gedanken zu Zielen und Umsetzungsideen konkretisiert. Beeindruckend waren das herausragende Engagement und die vorhandenen Fachkompetenz der Teilnehmer.

Lokale Agenda mit Projektgruppen

Aus der Bürgerwerkstatt heraus haben sich spontan rund 20 Teilnehmer zusammengefunden, die sich noch intensiver mit dem Thema Energiezukunft beschäftigen wollten. In mehreren Sitzungen der Lokalen Agenda, Arbeitskreis Biosphäre/Umwelt, mit Moderator Alfons Köhler haben sie das Thema vertieft und weiterführende Ideen entwickelt, die sie im März 2013 an Oberbürgermeister Alexander Baumann übergeben konnten. 

Abstimmung im Lenkungsausschuss

Die Grundlagen für das Leitbild wurden hauptsächlich in der Bürgerwerkstatt sowie in mehreren Sitzungen in der Lokalen Agenda erarbeitet und von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen auf Plausibilität überprüft, aufgearbeitet und ein erster Leitbildentwurf erstellt, der Ende April dem Lenkungsausschuss vorgestellt werden konnte.

Bürgerspiegel

In leicht überarbeiteter Form konnte der gemeinsame Leitbildentwurf aller Projektbeteiligten in einer öffentlichen Bürgerveranstaltung Ende Juni 2013 nochmals mit allen Interessierten rückgekoppelt werden. In der Dialogveranstaltung erhielten die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, ihre Wünsche zu bereits formulierten Umsetzungsbausteinen einzubringen, die anschließend in den Leitbildentwurf eingearbeitet wurden.

Leitmotiv und Motivation

  • Die Zukunftsfähigkeit von Kommunen erfordert im Zeitalter knapper werdender Ressourcen eine effiziente nachhaltige Energieversorgung.
  • Die Weichen für Energieverbrauch und -bezug in Richtung einer energieeffizienten, emissionsgeminderten wie dezentral mit Energie versorgten Kommune sind zu stellen.
  • Übergeordnete Energieeffizienz und Klimaschutzziele als Motivation, gemeinsam mit Bürgern und örtlichen Unternehmen die Zukunft für Ehingen nachhaltig zu gestalten.
  • Strategien entwickeln, um die Akteure vor Ort auf allen Handlungsebenen einzubinden.
  • Bis 2025 soll der Stromverbrauch um mindestens 10% reduziert und der Anteil des lokal erzeugten Stroms nahezu verdoppelt werden.

Leitsätze als übergeordnete Richtschnur

  • Alle energie- und klimapolitischen Grundsatzfragen werden transparent und im Dialog mit der Bevölkerung gestaltet. Jung und Alt können sich an der Diskussion und Umsetzung - auch finanziell - beteiligen.
  • Energie wird verbrauchsnah und effizient erzeugt und sparsam verbraucht. Die natürlichen Energieträger werden nachhaltig genutzt und bleiben für folgende Generationen erhalten.
  • Ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit im persönlichen Lebensumfeld aller Ehinger wird geschaffen und geschärft.
  • Die Ehinger Unternehmen wirtschaften nachhaltig und beteiligen sich aktiv am Prozess.
  • Wirtschaftlichkeit und Sachlichkeit sind Grundlage unserer Überlegungen und für Entscheidungen des gewählten Gremiums.
  • Natürliche Ressourcen zum Leben und Arbeiten werden erhalten.

Kernaussagen im Leitbild

  • Die Nutzung lokaler erneuerbaren Energiequellen wird ausgebaut.
  • Dezentrale Wärmepotenziale werden genutzt.
  • Unternehmen sind Teil der Energiewende vor Ort.
  • Die energetische Effizienz der Unternehmen und Produktion wird optimiert.
  • Eine klima- und umweltfreundliche Energieversorgung ist bei der Orts- und Quartiersentwicklung sowie bei neuen Bauflächen zu beachten.
  • Dezentrale Versorgungskonzepte werden entwickelt.
  • Umweltfreundliche Mobilität (zu Fuß, per Rad und E-Bike) werden gefördert.
  • Die Stadtverwaltung ist Vorbild bei umweltfreundlicher (E-)Mobilität.
  • Stadtverwaltung, Bürger und Unternehmen ziehen gemeinsam an einem Strang.
  • Jede Form der Beteiligung - finanziell und ideell - muss sich nachvollziehbar lohnen. Alle können mitmachen, sich engagieren und investieren.

Neben dem Prozess zur Erstellung eines Leitbilds fanden im ersten Jahr "Nachhaltige Stadt" aber auch zahlreiche Veranstaltungen statt. Zudem wurden wichtige Projekte fortgeführt oder neu angestoßen.

Hier können Sie unser Leitbild zum Klimaschutz und Energie herunterladen.

Weitere Informationen

Pionierarbeit für Mensch und Umwelt

Stadtverwaltung, OEW, Hochschule Biberach, Ehinger Energie, Erdgas Südwest und EnBW machen Ehingen zur „Nachhaltigen Stadt". Dazu muss die Energieversorgung effizient, umweltfreundlich und dezentral sein. Know-how kommt von der EnBW, Erdgas Südwest und der Ehinger Energie. Die Hochschule Biberach begleitet das Pilotprojekt wissenschaftlich.